Eigentlich wollte ich schon seit Wochen einen Beitrag über Günther Becksteins schizophrene Forderungen nach a) voller Pendlerpauschale und b) endlich vernünftigem Sparen auf Bundesebene verfassen. Doch Zeitmangel ließ mich bisher nicht dazu kommen. Im aktuellen Spiegel wird zumindestens auf den ersten Punkt so intelligent und pragmatisch eingegangen, dass ich mir weitere Meinungen zu dem Thema einfach sparen kann.
In der großartigen Rubrik ‚Münchhausen-Test‘ werden Aussagen aus den letzten Wochen dem Glaubwürdigkeitstest unterzogen. CSU-Chef Huber formulierte letzte Woche in der FAZ:
Die Wiedereinführung der Pendlerpauschale ist ein Gebot von Glaubwürdigkeit und Gerechtigkeit.
Darauf antwortet der Spiegel mit 2 Kanonenkugeln auf der Münchhausen-Skala, die mit „ziemlich übertrieben, Fakten bleiben unberücksichtigt“ eingeordnet wird. Zum Thema Glaubwürdigkeit führt der Spiegel nur aus, die Reform der Pendlerpauschale sei auch von der CSU getragen worden. Der Punkt Gerechtigkeit dagegen wird ausführlicher behandelt:
Von einer Rückkehr zur alten Pendlerpauschale würen theoretisch allerdings nur rund acht Millionen Erwerbstätige in vollem Umfang profitieren. Außerdem wäre der Vorteil für Gutverdiener absolut gesehen höher als für einen Hilfsarbeiter. Ein alleinstehender Berufstätiger ohne Kinder mit einem Arbeitsweg von 20 Kilometern würde nach Ausschöpfung der Werbungskostenpauschale bei einem monatlichen Einkommen von 5000 Euro mit 592 Euro jährlich entlastet, bei einem Einkommen von 3000 Euro dagegen nur mit 460 Euro. Erwerbstätige, die in den teueren Großstädten wohnen und innerhalb des Pauschbetrags blieben, gingen ebenso leer aus wie Geringverdiener, die keine Steuern zahlen, aber einen weiten Arbeitsweg haben.
Da haben die beiden Bayern, was sie für ihren billigen Populismus verdienen. Und ich mußte nicht mal recherchieren ;-)