Der Tagesspiegel zeigt die widersprüchliche Welt des Oskar Lafontaine:
- Oskars Rentenpolitik I: „Wir können auf die ständig steigende Lebenserwartung nicht mit immer kürzerer Lebensarbeitszeit reagieren.“
(Interview Focus Nr. 33/95) - Oskars Rentenpolitik II: „Die Verlängerung der Lebensarbeitszeit ist eine staatlich verordnete Rentenkürzung.“
(Antwort vom 22. Juni 2007 auf abgeordnetenwatch.de) - Privatisierung nach Oskar I: Wenn gesellschaftliche Aufgaben durch private Anbieter besser und preiswerter erledigt werden können, dann haben die Bürger ein Recht darauf, dass die für sie beste Lösung gewählt wird, das heißt dann: Privatisierung.“
(Konferenz „Moderner Staat in einer modernen Gesellschaft“, 04.02.1997) - Privatisierung nach Oskar II: „Es dürfen keine weiteren öffentlichen Einrichtungen privatisiert werden. Stattdessen müssen wir die Steuer- und Abgabenquote in Deutschland auf das europäische Niveau anheben.“
(Gespräch im Neuen Deutschland, 13.02.2006)
Bild: Linkspartei. Montage: Christian Jung.
Naja, der Mann scheint nicht seine persönlichen Ansichten, sondern die Parteilinie zu vertreten.
Oder er hat sich in den 10 Jahren einfach anders besonnen…
In einem Land, indem Nazis nach ’45 politische Ämter innehatten und SEDler nach ’90 noch Politik machen, muss doch auch einem ehemals eher in der Mitte der Parteienlandschaft verwurzeltem Politiker ein Links-Ruck erlaubt sein, oder?
Ob ihn das allerdings glaubwürdiger macht, kann jeder selbst beurteilen – er steht mit seinen Meinungsumschwüngen aber auf jeden Fall nicht alleine da.
(Die FR hat gerade erst beschrieben, wie sich unsere Klimakanzlerin in Zeiten der Finanzkrise verhält…)