Anfang der Woche habe ich über den Twitterstart von @RegSprecher Steffen Seibert berichtet und mich relativ kritisch geäußert. Kaum vier Tage später kann man fast alle Kritikpunkte abhaken und stellt stattdessen erstaunt fest, dass Seibert fast alles richtig macht.
Inzwischen bei 6.547 Followern angekommen, hält sich Steffen Seibert bislang an seine eigene Vorgabe mindestens einen Tweet pro Tag schreiben zu wollen. Gleichzeitig folgt er nun auch anderen Twitterern. Darunter bspw. seine Kollegen @PressSec, @Number10gov, @IsraeliPM und @Elysee, aber auch den eigenen Regierungsmitgliedern wie @sls_fdp und @kristinakoehler.
Heute nun hat Seibert auf sympathisch ehrliche Art und Weise bekannt gegeben, dass zukünftig auch seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem Profil twittern werden:
Und man muss eindeutig feststellen, dass er es verstanden hat, interessante Informationen in 140 Zeichen zu verpacken, z.B.:
Man merkt förmlich, dass Seibert jeden Tag etwas mehr in die Eigenarten von Twitter einsteigt und bspw. inzwischen auch Hashtags in seinen Tweets verwendet. Jetzt fehlt nur noch die offizielle Twitter-Verifizierung.
An dieser Stelle bleibt mir also nur, den Hut vor Steffen Seibert zu ziehen und zu gestehen, dass ich wirklich positiv überrascht wurde. Alles richtig gemacht, Herr Seibert!
„An dieser Stelle bleibt mir also nur, den Hut vor Steffen Seibert zu ziehen und zu gestehen, dass ich wirklich positiv überrascht wurde. Alles richtig gemacht Herr Seibert!“
Null Dialog, nur Verlautbarungen ist „alles richtig gemacht“? Aha.
So geht Twitter: https://twitter.com/PressSec
Dialog scheint mir einfach nicht die Aufgabe des Bundespresseamtes zu sein. Wenn das ein Account von Angela Merkel wäre, dann würde ich erwarten, dass da ein paar MitarbeiterInnen sitzen, die potenzielle Anfragen beantworten. Wer aber das Bundespresseamt nach den nächsten Terminen der Kanzlerin fragen will, der wird dafür auch weiterhin das Telefon nehmen, denke ich.
Und mal im Ernst, was wolltest du den Regierungssprecher schon immer mal fragen?
„Dialog scheint mir einfach nicht die Aufgabe des Bundespresseamtes zu sein.“
Dann hättest Du vielleicht vorher definieren müssen, welche Anforderungen Du an den Regierungssprecher stellst.
So wenig ich Kristina Schröder mag, die macht es besser.
Die Tweets von Seibert bringen dem Nutzer jedenfalls keinen Mehrwert.
Lieber Christian,
du hast natürlich Recht, wenn du sagst, dass Kristina Schröder Twitter besser nutzt. Aber sollten wir @RegSprecher nicht etwas Zeit geben? Schließlich ist er erst seit vier Tagen dabei. Kaum jemand hat Twitter bislang vom Fleck weg – mit allen seinen Besonderheiten – verstanden. Wir alle vergessen manchmal etwas, wie unsere ersten Tage auf Twitter waren.
Also lass uns am besten noch mal in vier Wochen sprechen und für den Augenblick bin ich schon sehr positiv überrascht.
„Aber sollten wir @RegSprecher nicht etwas Zeit geben?“
Klar. Kein Ding. (Eigentlich sollte/könnte/müsste sein Stab ihn ordentlich einweisen, aber nun gut.)
Ich bin halt auf „Alles richtig gemacht, Herr Seibert!“ angesprungen.
Und siehe da, erste vorsichtige Anzeichen von Dialog:
http://twitter.com/regsprecher/status/45059945212821504
Und eher Presse-intern:
http://twitter.com/regsprecher/status/45067974998097920
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