In der Schweiz finden an diesem Sonntag die Parlamentswahlen statt. Die in den deutschen Medien leider kaum beachtete Wahl bietet alleine schon durch early voting und eVoting ein durchaus spannendes Betrachtungsfeld. Während hierzulande nach jeder Wahl mit Erschrecken die immer wieder steigende Anzahl der Briefwähler kommentiert wird, ist die Briefwahl in der Schweiz inzwischen schon die Regel. Bei Wikipedia heißt es dazu:
„In der Schweiz ist die Briefwahl bei nationalen Wahlen und bei fast allen kantonalen und kommunalen Wahlen und Abstimmungen inzwischen der Normalfall. Sämtliche Wahl- und Abstimmungsunterlagen werden den Wählern vorgängig per Post zugestellt. Die Zahl der offenen Wahllokale, in denen die Stimme noch an der Urne abgegeben werden kann, wurde in den letzten Jahren deutlich reduziert. In der Schweiz schließen die Wahllokale am Abstimmungssonntag mittags um zwölf.“
Daneben sind in diesem Jahr rund 21.500 im Ausland lebende Schweizer dazu aufgerufen über das Internet ihre Stimme abzugeben.
„Seit längerem schon wird über E-Voting geredet und werden Testläufe bei Abstimmungen durchgeführt. Nun kommt die elektronische Stimmabgabe erstmals auch bei den Nationalratswahlen am 23. Oktober 2011 zum Einsatz. Das Wählen im Internet wird zunächst aber nur einem kleinen Kreis von Wahlberechtigten ermöglicht. Im kommenden Herbst sind es gewisse Auslandschweizer, die das neue Angebot nutzen können, und zwar voraussichtlich jene, die in den Kantonen Aargau, Basel-Stadt, Graubünden und St. Gallen heimatberechtigt sind. Laut Bundeskanzlei handelt es sich um rund 21 500 Personen (von den gut 135 000 Auslandschweizern, die in einem Stimmregister einer Schweizer Gemeinde eingetragen sind)“ (Quelle: NZZ).
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