Ein äußerst interessantes Interview war in der letzten Woche in der Passauer Neuen Presse (bzw. auf deren Website) zu verfolgen: Der bayrische Ministerpräsident Günther Beckstein stellte sich den Fragen der Passauer Redaktion.
Die erste Fangfrage bewältigte er noch relativ souverän:
„Herr Ministerpräsident, heute bekommen Bayerns Schüler ihre Zeugnisse. Welche Noten geben Sie sich knapp zwei Monate vor der Landtagswahl?“
Beckstein: „Ich gebe mir eine Zwei plus. Und ich werde mich weiter anstrengen, damit die Wähler mir eine Eins mit Stern geben.“
Doch schon einige Zeit später stolperte Beckstein über folgende Frage:
„Die CSU geht mit 48 und 50 Prozent wieder einmal durchs Umfrage-Fegefeuer. Experten wie Professor Heinrich Oberreuter sagen, die CSU müsse aufhören, auf die 50 Prozent zu starren wie das Kaninchen auf die Schlange, sie werde in Zukunft dauerhaft unter 50 Prozent liegen. Teilen Sie diese Prognose?“
Beckstein: „50 Prozent zu erreichen, ist immer schwer. Es gibt außer uns keine Partei in Deutschland, nicht einmal in Europa, die sich dieses Ziel setzt. Unser Ziel ist, eine echte Volkspartei zu sein, dass CSU und Bayern gleichgesetzt werden. Ein anständiger Bayer wählt CSU – das streben wir auch in Zukunft an. Es gibt eine Sonderstellung Bayerns in Deutschland: Wir sind ein eigenständiges Land, und die CSU ist eine eigenständige Partei. (…)
Und ungewollt spielte er damit der gesamten politischen Konkurrenz in die Hände:
So kamen prompte Reaktionen vor allem von SPD und FWG (Zusammenfassung bei polixea-portal.de).
Dazu bewies die SPD Reaktion und Schnelligkeit und baute Becksteins Fehltritt hurtig in ihren Wahlkampf ein.
Wenn das mal nicht unanständig ist…