Sicherlich, wir haben all diese Männer und Frauen gewählt. Daher wollen wir auch hier gar nicht über Legitimation reden, die haben unsere Abgeordneten im Bundestag ja durch Wahl erlangt.
Nein, wir wollen uns fragen, wie es denn zu gewissen Tendenzen bei der Kandidatenwahl kommt. Es ist ja nun einmal so, dass die Auswahl der (aussichtsreicheren) Kandidaten für Abgeordnetenämter nicht gerade öffentlichkeitsfreundlich passiert. Und vielleicht ist auch genau das schon das Problem, welches sich in folgender Grafik zeigen lässt (Datenquelle: Bundestag).
Warum finden sich so viele Juristen, Lehrer und Bänker (Zusammenfassung der Berufsgruppen von mir) im 16. Bundestag? Sind andere Berufsgruppen weniger befähigt zu einem solch verantwortungsvollen Amt? Oder haben sie einfach weniger Interesse?
Oder kann es vielleicht sein, dass man als Angehöriger der genannten Berufsgruppen die besseren Voraussetzungen für eine Kandidatur hat? Sei es nun der politischere Bekanntenkreis oder auch der Chef, der einem für eine Kandidatur einfach mal frei gibt.
Wäre nicht vielleicht eine größere Durchsetzungsfähigkeit der unterrepräsentierten Berufsgruppen wünschenswert?