Ob es das in Deutschland schon einmal gegeben hat? Ein hochrangiger Regierungsmitarbeiter hält eine Rede, erntet minutenlange Standing Ovations und selbst der politische Gegner stimmt in den Applaus mit ein. So geschehen vor gut 2 Wochen auf dem Personal Democracy Forum in New York (siehe auch: Blogposting vom 30.06.20009).
Vivek Kundra, seines Zeichens erster CIO der Vereinigten Staaten von Amerika, nutzte die Konferenz um das neuste Projekt der US-Regierung unter Barack Obama zu präsentieren: it.usaspending.gov. Ganz im Sinne des bereits vor einiger Zeit gestarteten Angebotes data.gov, welches den Zugriff auf alle öffentlichen Daten der Bundesorgane ermöglichen soll, möchte man mit dem neuen Angebot die Verwendung der Steuer-Milliarden, die in den IT-Sektor fließen protokollieren und offen legen. Kundra hat die –zumindest für Amerika nicht mehr unrealistische- Vision das Internet zur Steigerung von Transparenz des Regierungshandelns einzusetzen:
„Now, for the first time, the entire country can look at how we’re spending money and give us feedback.“
„The IT Dashboard provides the public with an online window into the details of Federal information technology investments and provides users with the ability to track the progress of investments over time. The IT Dashboard displays data received from agency reports to the Office of Management and Budget (OMB) (…)“
Inzwischen hat auch die britische Regierung mit http://www.direct.gov.uk das Thema Transparenz des Regierungshandelns für sich entdeckt. Betrachtet man neben diesen beiden Regierungsauftritten das deutsche Pendant http://www.bundesregierung.de fühlt man sich doch wieder an den vor ein paar Wochen von Dr. Christoph Bieber aufgestellten Vergleich „Sternzeit vs. Steinzeit“ erinnert. Bleibt abzuwarten, wann der erste deutsche Regierungsmitarbeiter ein ähnliches Projekt der Öffentlichkeit präsentieren darf. In der Zwischenzeit müssen Ulrich Wilhelm und Thomas Steg wohl vergeblich auf Standing Ovations warten…