In Sidney müsste man zur Schule gehen. Und vom anderen Geschlecht sein. Dann käme man in die ganz wunderbare Vergünstigung, endlich so lernen zu dürfen, wie man möchte:
An einer Mädchenschule in Sydney geht der Traum eines jeden Schülers in Erfüllung: Während einer Klausur ist es den Neuntklässlern eines Englischkurses ab sofort ausdrücklich erlaubt, digitale Hilfsmittel wie ein Handy oder einen Computer mit Internetzugang zu nutzen. Das Pilotprojekt soll bei Erfolg zum Jahresende auf alle Fächer ausgedehnt werden. Die einzige Regel beim legalen Spicken: Alle Quellen, die die Schüler während der 40-minütigen Klausur aufrufen, müssen angegeben werden.
Einzig die Begründung finde ich etwas schwach:
„Wir müssen unsere traditionelle Einstellung zum Schummeln überdenken“, meint Deirdre Coleman, die an der Schule als eine Art Mittelstufenleiter fungiert. Die Schüler hätten in der Klausur bestimmte Informationen im Kopf parat, bestimmte Details würden jedoch immer vergessen – und wenn die Schüler Zugriff auf weitergehende Informationen hätten, könnten sie das Thema besser verstehen. „Im Arbeitsalltag werden sie auch nicht enorme Informationsmengen in ihrem Kopf herumtragen müssen“, argumentiert die Lehrerin.