Trumps Reaktion auf Orlando könnte die Stimmung kippen lassen

Donald Trump – fast ein Wunder, dass der Mann immer noch in den Nachrichten und so gut wie fest stehend als republikanischer Kandidat für die Präsidentschaftswahl im November. Kurz vor dem Ausscheiden seiner letzten Konkurrenten Kasich und Cruz hatte man kurz das Gefühl, dass sich die republikanische Partei noch einmal auflehnt, noch einmal versuchen will, seine Kandidatur zu verhindern. Es folgten Wochen des langsamen Annäherns, der Suche nach einem bemerkbaren aber nicht zu auffälligen Endorsement. Jetzt, nach dem Anschlag von Orlando, könnte die Stimmung wieder kippen. Trump hatte sich sehr schnell wie folgt auf Twitter geäußert:

In einem Telefoninterview setzte er sogar noch einen drauf und legte umständlich nahe, dass Obama entweder nicht schlau sei, oder vielleicht etwas anderes der Grund für seine Zurückhaltung sei. Was genau, das wolle er der Interpretation der Zuhörer offen lassen – ob Obama also als Muslim oder sogar als Terrorist diffamiert werden sollte, bleibt der eigenen Phantasie überlassen.

Vielleicht war die politische Ausnutzung des schlimmsten Waffenmassakers in der Geschichte der USA aber ein Schritt zu viel für Donald Trump. Vielleicht hat er jetzt auch die Unzufriedenen verschreckt, die bisher zu ihm tendiert haben. Ein Indikator? Immer mehr Late-Night-Talker geben jegliche Zurückhaltung gegenüber Trump auf. Samantha Bee hat das schon seit Monaten, aber wenn jemand wie Stephen Colbert in seiner Late Show Trump mit dem Hakenkreuz portraitiert und ihn als Arschloch bezeichnet, dann könnte das durchaus für eine kippende Stimmung im Land stehen:

Facebook statt mybarackobama.com?

2012 möchte Barack Obama für weitere vier Jahre zum Präsidenten der USA gewählt werden. Deshalb starteten er und sein Team heute die offizielle Wahlkampagne „Obama for America„. Und wieder einmal steht ein YouTube-Video im Mittelpunkt der Kampagne.

Doch noch interessanter als der bekannte Einsatz von Videos ist die nun stärkere Integration von Facebook und die sich damit für die Kampagne öffnenden Kontaktdatenbanken. Mit nur drei Klicks kann man seine Unterstützung via Facebook bekunden und bekommt anschließend eine Auswahl seiner Facebookfreunde präsentiert, denen man mit nur einem weiteren Klick eine persönliche Nachricht mit dem Link zur Kampagne auf die Pinnwand posten kann.
Nachdem 2008 eigene Socialnetworksites der Kandidaten das Mittel der Wahl waren, bleibt nun zu beobachten, ob 2012 Facebook diese Rolle übernehmen wird.

The winner takes it all (Obama erklärt sich zum Sieger)

Seit heute Nacht ist es (fast) entschieden: Barack Obama erklärte sich zum Sieger des US-amerikanischen Vorwahlkampfes der Demokraten.

„Erstmals hat ein schwarzer Kandidat die Chance, ins Weiße Haus zu ziehen.“ (Quelle: tagesschau.de)

Trotzdem verhielt sich Obama laut Berichten des Spiegels so wie man es von ihm erwartet hatte.

(…) er [vermied] Triumphgeheul. Seine nächsten Etappenziele: Clintons Wähler gewinnen, McCain attackieren.“ (Quelle: Spiegel-Online)

Das Handelsblatt berichtet wiederum von Hillary Clinton:

„Clinton hatte ihre Getreuen zu einer Rede in ihre politische Heimat New York geladen und damit hohe Erwartungen geweckt – doch dann schreckte sie vor einer großen Versöhnungsgeste zurück und rang sich nur zu einer Gratulation für Obamas „großartigen Wahlkampf“ durch – aber nicht für seine Nominierung. „Es war ein langer Wahlkampf, und heute Abend werde ich noch keine Entscheidung treffen“, sagte die Senatorin. Sie wolle die kommenden Tage nutzen, um mit „Anhängern und Parteiführern zu beraten, was im besten Interesse der Partei ist“. Ein Eingeständnis der Niederlage vermied sie.“ (Quelle: handelsblatt.com)

Eine audio-visuelle Zusammenfassung liefert „EinsExtra„.

Jetzt bleibt abzuwarten, wie sich Clinton verhalten wird. Welchen Preis wird sie verlangen, um sich auf die Unterstützung ihres, nun ehemaligen, Kontrahenten einzulassen? Wie realistisch scheint ihre Vize-Präsidentschaftskandidatur?
Einige Fragen, auf die es hoffentlich in den nächsten Tage Antworten geben wird…

Die ZDF-Sendung Frontal21 lieferte mit ihrem „Toll!: Yes we can“ gestern bereits eine „tolle“ Zusammenfassung, wie Barack Obama die Welt revolutionieren wird ;) => ZDF-Mediathek: „Toll!: Yes we can“