„BlueMotion“ nennt Volkswagen hochtrabend sein Konzept für sparsamere Autos. Auch des Deutschen liebstes Auto, den Golf, gibt es seit 2007 in dieser besonderen Sparvariante. Volkswagen verspricht einen Verbrauch von 4,5 Litern Diesel auf 100 Kilometern. Ein interessantes Experiment macht das ARD-Magazin ‚kontraste‘ und stellt dieses Sparwunder gegen einen Dieselgolf von vor 13 Jahren:
Wir wollen es selbst ausprobieren und testen zwei Golf Generationen. Links der neue TDI-Bluemotion, den Tiefensee fördern will. Daneben ein 13 Jahre alter TD. Alt gegen Neu ein Sprit-Duell.
Beide werden erstmal randvoll getankt. Was folgt sind 100 Kilometer Testfahrt im Drittel Mix. Stadt, Landstrasse und Autobahn – zu gleichen Teilen. Mit 90 auf der Landstrasse, mal schneller mal langsamer, aber immer abwechselnd hintereinander, so dass für beide Fahrzeuge die gleichen Bedingungen herrschen. Schließlich geht es im Autobahn-Tempo dem Ziel entgegen.
Nach exakt 100 Kilometern fahren wir wieder an die Zapfsäule. Das erstaunliche Ergebnis: der Öko-Golf von heute verbrauchte 6,63 Liter auf unserer 100 Kilometer-Teststrecke. Der 13 Jahre ältere Golf, dagegen nur 6,43 Liter.
Die technischen Innovationen des aktuellen Öko-Golfs gegenüber dem alten Modell werden offensichtlich durch 280 Kilo Mehrgewicht und 15 PS mehr Leistung wieder zunichte gemacht.
Ein solcher Bericht dürfte für VW einem Marketingdesaster gleich kommen – allerdings ist man in Wolfsburg ganz alleine dafür verantwortlich. Bei Wikipedia findet man folgende Ausführungen über die Ausstattung des kommende Golf VI:
Erstmals im VW Golf erhältlich ist die Einparkhilfe Park Assist, die Parklücken von ausreichender Größe erkennt und dann beim Rangieren selbsttätig das Lenkrad dreht, ferner die adaptive Fahrwerksregelung DCC zur automatischen Verstellung der Stoßdämpfer und ein Reifendruckkontrollsystem, außerdem eine Rückfahrkamera, die zum Park Assist gehört. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen auch Spurhalteassistent und Abstandsregeltempomat (ACC) im Golf VI als Sonderausstattung verfügbar sein.
Bleibt zu fragen, wohin sich der Volks-Wagen Golf entwickelt. Warum nicht weniger Auto – natürlich auch für weniger Geld – verkaufen? Sollte Volkswagen ruhig einmal probieren, eine günstige Alternative zum wohlstandsspeckigen Golf anzubieten: ich wette auf einen Verkaufsschlager.